Cocktailkurs für unsere Azubis

Man nehme ein Glas mit Crushed Eis, 4cl weißen Rum, 2cl Kokosmilch, 2cl Kokossirup, fülle mit Ananassaft auf und schüttle das Ganze im Shaker ein paar Mal kräftig durch. Heraus kommt ein echter Cocktail-Klassiker: Eine sahnig-fruchtige Piña Colada. Doch bevor Sie jetzt vor lauter Vorfreude zum Supermarkt rennen, um die Zutaten zu besorgen, nehmen Sie sich kurz Zeit und erfahren, dass Rezepte wie dieses Teil der umfassenden Ausbildung im Restaurant- bzw. Hotelfach sind und was es beim Cocktailmixen alles zu beachten gilt.

In Vorbereitung auf den Karibischen Abend durften sich unsere Azubis selbst am Cocktailmixen versuchen. Evelyn, Dia, Jones und Chiara hatten sichtlich Spaß an der neuen Aufgabe und Barchef Dmitri gab ihnen gerne einen Einblick in sein Können hinter dem Tresen. Der Cocktailkurs ging über zwei Stunden und konnte bei gutem Wetter draußen an der Liesl-Hütte stattfinden.

Hier ein paar praktische Tipps aus der Schulung:

(1) Eine gute Vorbereitung ist das A und O. Um Cocktails richtig zu mixen, benötigt man ein sauberes Schneidebrett und ein scharfes Messer, verschiedene Obstsorten zur Deko, für jeden Cocktail das passende Glas (ein Caipirinha gehört nicht in eine Cocktailschale, auch wenn es fancy aussieht), kurze und lange Strohhalme, Messbecher und Shaker (siehe weiter unten), Eiswürfel, Crushed Ice sowie die Zutaten laut Rezept. Cocktail-Schirmchen sind grundsätzlich optional, aber mal ganz ehrlich, wer will schon freiwillig darauf verzichten?!

(2) Je nach Cocktail verwendet man zwei Arten von Shakern: Ein Cobbler Shaker ist ein dreiteiliger Shaker aus Metall mit Ausguss, wohingegen ein Boston Shaker nur aus Glas und aufgesetztem Metallzylinder besteht. Der Cobbler Shaker kühlt die Zutaten besser ab als ein Boston Shaker.

(3) Es mag trivial klingen, aber es gibt einen Unterschied zwischen Sirup und Saft. Um diesen zu verdeutlichen, öffnete Ausbilder Dmitri eine frische Kokosnuss und lies die Azubis die Kokosmilch und Kokossirup zum Vergleich probieren. Auch für daheim empfehlen wir, sämtliche Zutaten vor dem Mixen mal zu kosten. Erstens damit Sie später besser herausschmecken, was drin ist, und zweitens damit Sie wissen, ob Ihnen die Zutat überhaupt schmeckt. Oder können Sie auf Anhieb den Geschmack von Lime Juice oder diversen Spirituosen einordnen?

(4) Es gibt grundsätzlich vier Zubereitungsarten (bauen, rühren, mixen und schütteln), die man sich am besten an einem Beispiel merkt: Ein B52 wird Schicht für Schicht im Servierglas aufgebaut, beim Caipirinha wird der Limettensaft mit braunem Zucker im Glas verrührt, für eine Margerita wird Eis im Mixer mit den anderen Zutaten püriert und eine Piña Colada wird, wie eingangs erwähnt, im Shaker geschüttelt. Schütteln ist die häufigste und zugleich spektakulärste Art der Zubereitung. Wer denkt beim Wort Cocktail nicht an einen coolen Barkeeper hinter dem Tresen, der den Shaker kräftig schüttelt, bevor er ihn mit einer fließenden Bewegung ins Glas kippt.

(5) Rezepte für Cocktails gibt es haufenweise kostenlos online. Am besten einfach ausprobieren, was einem schmeckt. Wer Wert auf Authentizität legt – gerade was die bekannten Klassiker betrifft – sollte über die Anschaffung eines Cocktailbuchs nachdenken. Umfangreiche Werke mit vielen Bildern und Anregungen gibt es im Handel bereits für ein paar Euro. Zu unseren Varianten von Piña Colada, Swimming Pool, Sex on the Beach, Ipanema und Florida Sunrise haben wir Ihnen Clips inkl. Rezept ins Netz gestellt. Viel Spaß damit!

Cocktail Videotutorial inkl. Rezept
Sex on the Beach Wie mixt man einen Sex on the Beach
Piña Colada Wie mixt man eine Piña Colada
Swimming Pool Wie mixt man einen Swimming Pool
Ipanema alkoholfrei Wie mixt man einen Ipanema 
Florida Sunrise alkoholfrei Wie mixt man einen Florida Sunrise

Das erlernte Wissen konnten unsere Azubis dann am Karibischen Abend gleich anwenden. Zu den Klängen von Steel Drums durften unsere Hotelgäste unter freiem Himmel einen Hauch tropisches Urlaubsfeeling genießen. Von den Cocktail-Klassikern, die man bisweilen aus Film und Fernsehen kennt, bis zur alkoholfreien Alternative war für jeden Geschmack etwas dabei. Und da uns im Rottal zwar Strand, Palmen und Meer fehlen, es uns aber nicht an gutem Wasser und guten Ideen mangelt, haben wir die Cocktails kurzerhand auch im heißen Thermalbad serviert. Wohl bekomm’s!