Backen ist meine Berufung

Für süße Versuchungen im AktiVital Hotel ist unsere Konditorin Katharina (32, kleines Bild) zuständig. Im Interview verrät sie, was sie an ihrem Beruf fasziniert, worauf sie beim Backen besonderen Wert legt und ob sie nach einem Tag in der Backstube noch Lust auf etwas Süßes hat

Wann hast Du Deine Leidenschaft fürs Backen entdeckt?

Katharina: Das war schon von klein auf. Ich bin meiner Mama schon immer gerne in der Küche zur Hand gegangen und wusste, dass ich das später beruflich machen möchte. Eine Zeit lange habe ich zwischen Köchin und Konditorin geschwankt. Mein Bruder ist Koch geworden und da habe ich gesehen, dass es einen Unterschied macht, ob man für 10 oder 100 Personen Schnitzel zubereitet. Deswegen habe ich mich entschieden, Konditorin zu werden. Nach meiner Ausbildung bin ich noch einige Jahre in meinem Lehrbetrieb geblieben und vor dreieinhalb Jahren ins AktiVital Hotel gekommen.

Was sind Deine Aufgaben als Konditorin im Hotel?

Katharina: Ich bereite alle Kuchen, Torten und Desserts für unsere Gäste zu. Wenn wir Veranstaltungen im Haus haben, mache ich Petit fours und süße Häppchen. Im AktiVital Hotel kann man auch Hochzeit feiern, ich bin dann für die Hochzeitstorten zuständig. Pro Woche verbacke ich ca. 25 Kilo Mehl. Jetzt in der Weihnachtszeit wird es wahrscheinlich doppelt so viel, weil wir 150 Kilo Plätzchen backen werden.

Was fasziniert Dich am Backen?

Katharina: Faszination ist das falsche Wort. Ich würde sagen, ich habe eine Leidenschaft fürs Backen. Ich könnte mir nicht vorstellen, etwas anderes zu machen. Backen ist meine Berufung.

Unsere Konditorin Kathie

Was gefällt Dir an Deinem Beruf am besten?

Katharina: Die Abwechslung. Ich darf hier selbst entscheiden, welche Torten und Kuchen ich backe. Dadurch kann ich immer wieder neue Kreationen ausprobieren und das macht mir großen Spaß.

Was inspiriert Dich?

Katharina: Die App Pinterest, Zeitschriften und Schaufenster. Hier hole ich mir Anregungen und wandle die Kreationen nach meinen Vorstellungen ab. Stur an Rezepte halte ich mich nie.

Auf welche Deiner Kreationen bist Du besonders stolz?

Katharina: Die Torte für meine Abschlussprüfung. Das war eine dreistöckige Torte zum Thema „Tausend und eine Nacht“ mit Schokolade und goldenen Elementen. Und auf meine Hochzeitstorte. Die habe ich selbst gemacht, da wollte ich keinen anderen ranlassen (lacht).

Gibt es eine Backware, die Dir bis heute nicht gelingt?

Katharina: Macarons. Das ist eine Wissenschaft für sich.

Worauf legst Du beim Backen besonderen Wert?

Katharina: Meine Endprodukte müssen schmecken, nicht nur gut aussehen. Ich gebe nichts raus, mit dem ich nicht zufrieden bin. Mir ist wichtig, dass ich hinter jedem Produkt stehe, das bei uns über die Theke geht.

Was zeichnet Deine Backwaren aus?

Katharina: Ich backe immer wieder anders. Das Grundgerüst ist zwar gleich, aber ich bringe immer Abwechslung rein. Zum Beispiel bei der Schwarzwälder Kirschtorte: Mal verziere ich sie außen mit Schokolade, mal läuft die Schokolade aus der Mitte raus. Bei mir gibt es kein 08/15.

Torten und Muffins von Kathi

Was sind Deine Lieblingsaufgaben in der Backstube?

Katharina: Die Feinarbeiten. Am liebsten mache ich filigrane Verzierungen bei Torten.

Wie hat sich Dein Handwerk in den letzten Jahren verändert?

Katharina: Früher wurde mehr Wert auf Qualität und Handarbeit gelegt. Heute gibt es für alles Fertigmischungen, die auch in großen Konditoreien verwendet werden. Da wird das Säckchen für den Plunderteig aufgerissen und nur noch ausgerollt. Das mache ich anders. In meiner Backstube wird alles per Hand gemacht.

Was unterscheidet Dich von anderen Konditorinnen?

Katharina: Dass ich gerne meine Pläne über den Haufen werfe: Oft habe ich eine Idee für eine Torte, beginne sie zu backen und am Ende wird sie ganz anders als geplant. Sowas mag ich, ich bin gerne spontan.

In Deiner Backstube bist Du den ganzen Tag von Kuchen und Torten umgeben. Hast Du nach Feierabend trotzdem Lust auf etwas Süßes?

Katharina: Nein. Ich bin grundsätzlich nicht so die Süße. War ich auch noch nie. Wenn ich doch mal Kuchen esse, dann am liebsten Schmand-Kuchen mit Mandarinen.